21.08.2024

Folge 14: Lautlos und faszinierend – Eulen und wie ihnen geholfen werden kann

Angepackt: NABU-Tipps zur Artenvielfalt zuhause

Junge Steinkäuze NABU/Winfried Rusch

Seit Jahrtausenden ist der Mensch von ihnen fasziniert – Eulen. Ihre (bei fast allen Arten) nächtliche Jagd, ihre Lautlosigkeit im Anflug dank von der Evolution genial konstruierter Flügel und Federn, ihre Wehrhaftigkeit, ihr unglaubliches Hörvermögen, überhaupt, ihre Sinne – sie halten Menschen ehrfurchtsvoll in Atem und lassen ihnen einen Begriff zuwachsen: Weisheit.

Antike allenthalben Eulen
In zahlreichen Redewendungen finden sie ihren Niederschlag, ihre Achtung, bis hin zu den sprichwörtlichen Eulen, die nach Athen getragen werden, wenn es darum geht, deutlich zu machen, dass ein bestimmtes Handeln sinnlos sei – schließlich gab es in der Antike allenthalben Eulen – gemeint waren in diesem Fall übrigens Steinkäuze – nicht nur in der Athener Polis. So mancher wird darin erinnert werden, wenn er Urlaub im Mittelmeerraum macht, und dann etwa auf griechischen Inseln in so mancher Mauerlücke kleine Steinkäuze kauern sieht.

Fokus auf heimische Eulenarten
Aber auch hierzulande lohnt es sich, den Fokus auf die heimischen Eulenarten zu richten – sogar, was den Garten betrifft, meint der NABU Essershausen. „Allerdings geht es dabei vornehmlich um größere bis ganz große Gärten, die noch nicht einmal unbedingt am Ortsrand liegen müssen“, sagt Vorsitzender Christoph Gath. „Auch Gärten, die an Parks und Grünanlagen oder Friedhöfe angrenzen, können für Eulen interessant sein!“

Der Waldkauz
Die häufigste Eulenart hierzulande ist der Waldkauz. Selbst in den Großstädten ist er anzutreffen. Sein anhaltender Ruf „huu – uu – uuuuuu“ hat in so manchen Krimi Einzug gehalten. „Völlig zu Unrecht“, schüttelt Gath den Kopf. „Tiere sollten nie vermenschlicht werden!“ Der Waldkauz hat ein besonders breites Nahrungsspektrum: Auf seinem Speisezettel stehen vor allem Kleinsäuger wie Mäuse, aber auch kleine und mittlere Vögel, Insekten, Würmer und Amphibien. Er ist ein Höhlenbrüter, der gern in ausreichend großen Baumhöhlen brütet und, wenn diese nicht vorhanden sind, mitunter sogar auf Gebäudenischen ausweicht. Deshalb kann dem Waldkauz auch mit einem – großvolumigen – Nistkasten geholfen werden, der entweder aus Holz selbst gebaut werden oder, hergestellt aus dem bewährten, witterungsbeständigen Material Holzbeton, im Fachhandel erworben werden kann. Es sollte dabei aber beachtet werden, dass er im Hinblick auf die Verteidigung seines Reviers äußerst „kiebig“ werden kann und durchaus auch Angriffe unter Einsatz seiner scharfen Krallen möglich sind! Daher sollten solche Waldkauzkästen nie in der Nähe von Bereichen angebracht werden, denen Menschen nahe kommen könnten.

Die Waldohreule
Ebenfalls in Gärten anzutreffen ist die für die meisten Menschen besonders dem „Eulenklischee“ entsprechende Waldohreule – ihre Ohren ähnelnden Federbüschel tragen dazu bei. Waldohreulen brüten gern in alten Nestern von Krähen oder Eichelhähern. Daher können für die Waldohreule auch Brutkörbe angebracht werden, die es im Fachhandel gibt. Im Winter schließen sich oft zahlreiche Waldohreulen zu Schlafgesellschaften zusammen, nicht selten ist es auch eine größere Anzahl von Eulen, die dann mitunter sogar in innenstädtischen Gärten zu finden sind.

Die Schleiereule
Eine Eulenart, die sich dem Menschen angeschlossen hat und bereits bis an die Ortsränder vorgerückt ist, ist die Schleiereule: Diese große Eule mit ihren gut 90 Zentimeter Flügelspannweite liebt Nischen in Kirchen, Scheunen, Türmen und Hallen – vor allem dann, wenn sich darin auch ein großvolumiger Spezial-Nistkasten befindet! Sie profitiert stark von mäusereichen Jahren. Gerade in den letzten beiden Jahren, die durch lange Trockenheit gekennzeichnet waren, konnten sich die Bestände der Schleiereule allenthalben gut erholen. Feldmäuse, Spitzmäuse und andere Kleinsäuger stehen auf ihrem Speiseplan. Viele NABU-Ehrenamtliche betreuen seit Jahrzehnten die Schleiereulenkästen, die auch immer wieder gereinigt werden müssen.

Den heimischen Eulenarten helfen
„Aber nicht nur Nisthilfen sind entscheidend, ob diesen heimischen Eulenarten geholfen werden kann“, betont NABU-Mitarbeiter Gath. „Entscheidend ist der Lebensraum, und ebenso das Nahrungsangebot. Es sollten also ausreichend große Bäume und Sträucher vorhanden sein, hiesige, keine Exoten.“ Wer mehr über die Essershäuser Naturschützer und die Natur informieren möchte, kann sich über die Homepage informieren: www.nabu-essershausen-com.jimdofree.com

Quelle: NABU Essershausen

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