06.12.2024

Unternehmen und Fachpublikum tauschen Wissen und Ideen zu Wasserstoffanwendungen von morgen aus

Innovative Wasserstoff-Roadshow

TeamMit Wasserstoffbus Foto: Regionalmanagement Mittelhessen

Zukunftsthemen wie Transformation der Wirtschaft, moderne Mobilität oder die Energiewende gehen einher mit innovativen Wasserstoffanwendungen. Mittelhessen liefert bereits passende Technologien dafür. Die Wasserstoffbus-Roadshow brachte 40 Fachleute aus Unternehmen, Hochschulen und Politik zusammen und gab einen Einblick ins Potenzial der Region.

Vom Bund geförderte Projekt TeamMit
Das vom Bund geförderte Projekt TeamMit, das im Regionalmanagement Mittelhessen angesiedelt ist, organisierte die im Oktober stattfindende Veranstaltung in Kooperation mit der IHK Gießen-Friedberg. Ziel war es, Akteure der regionalen Wasserstofflandschaft in Mittelhessen zu vernetzen. Außerdem konnten in der Region ansässige Unternehmen der Wasserstoffbranche– vom etablierten Mittelständler bis zu aufstrebenden, internationalen Firmen – ihre Technologien präsentieren.

Startschuss an Mittelhessens erster Wasserstofftankstelle
Die Veranstaltung startete am frühen Nachmittag an der CE-Wasserstofftankstelle im Schiffenberger Weg in Gießen. Hier eröffnete Manfred Felske-Zech, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung Tourismus Klimaschutz im Landkreis Gießen, die Roadshow und gab Einblicke in die Wasserstoff-Lernwerkstatt des Landkreises. Anschließend begann die Gruppe ihre Reise durch Mittelhessen im modernen Wasserstoffbus, den die Weber Verkehrsbetriebe zur Verfügung stellten.

Fachvorträge im Bus:
Einblicke in die Lebensdauer eines Wasserstoffmoleküls
Bereits während der Fahrt erhielten die Teilnehmenden erste Fachinformationen. Dirk Fischer von der Firma Argo-Anleg hielt auf der Fahrt einen Vortrag zum „Weg eines Wasserstoffmoleküls“ und veranschaulichte den Einsatz von Wasserstoff in Industrie und Mobilität – vom Erzeugungsprozess bis hin zur Nutzung.

Erste Station: Roth Industries in Dautphetal – vom Industrie- bis zum Satelliteneinsatz
Die erste Station führte zur Firma Roth Industries in Dautphetal. Das Familienunternehmen mit über 1.400 Mitarbeitenden ist in den Bereichen Energie- und Umwelttechnik, Verbundwerkstoffe und Hydrauliktechnologie führend. Besonders im Wasserstoffbereich ist das Unternehmen innovativ aufgestellt: Roth produziert Spezialmaschinen und Anlagen zur Fertigung von Hochdruckbehältern, die für Drücke von über 1.000 Bar ausgelegt sind. Der Einsatz reicht von der Serienfertigung im Mobilitätssektor bis hin zur Spezialanwendung in Satelliten-Triebwerken. Dr. Anne-Kathrin Roth, COO (Chief Operating Officer) für die Sparten Sanitär- und Umweltsysteme, begrüßte die Teilnehmenden und stellte das Familienunternehmen vor. Sascha Allissat, Geschäftsleitung der Roth Werke GmbH, und Rouven Weg, Sales- und Projektmanager bei Roth Composite Machinery, stellten die Wasserstoffaktivitäten und Entwicklungen im Bereich der Filament-Winding-Technologie vor. Nach einem Betriebsrundgang brach die Gruppe zur zweiten Station auf.

Unterwegs: Einblicke in Windkraft und Wasserstoff von ABO Energy
Auf der Weiterfahrt zur ITM Power Germany GmbH in Linden hielten Gesa Mosch und Thomas Nietsch von der ABO Energy GmbH & Co. KGaA einen Vortrag zur Verknüpfung von Windkraft und Wasserstoff. Sie erklärten, wie grüner Wasserstoff als Energiespeicher für Windenergieanlagen genutzt werden kann und so einen Beitrag zur Stabilisierung des Energieverbrauchs leistet.

Zweite Station: ITM Power Germany in Linden – Marktführendes Unternehmen, innovative Technologie
In Linden begrüßte Calum McConnell, Geschäftsführer von ITM Power, die Gäste. ITM entwickelt und produziert Elektrolyseure Anlagen, um Wasserstoff zu erzeugen. Das britische Unternehmen verlegte seinen Standort in Deutschland im Jahr 2023 nach Linden, um ein regionales Zentrum im Herzen der EU zu schaffen. Herr McConnell stellte die ITM Proton Exchange Membrane (PEM) Elektrolyse Technologie vor und erläuterte die von ITM speziell entwickelte Membrantechnologie, die die Langlebigkeit und Effizienz des Elektrolyseurs signifikant steigert. Der Standort in Linden wird unter anderem die beiden größten Elektrolyseprojekte der Welt – 200 MW mit RWE in Lingen und 100 MW mit Shell Deutschland in Wesseling – während der gesamten Bau- und Betriebsphase unterstützen.

Rückkehr zur CE-Tankstelle in Gießen –Austausch und Blick auf die nächste Roadshow
Die Tour endete am Abend an der Wasserstofftankstelle CE-Station im Schiffenberger Weg in Gießen. Dort stellte Frank Roth, Inhaber der Tankstelle, diese der Gruppe vor und erläuterte die technischen Details und Funktionalität der Wasserstofftankstelle.

Die Roadshow wurde von den Teilnehmern als Erfolg gewertet.
Dominic-Klaus Diessner, Projektmanager beim Regionalmanagement Mittelhessen, betonte die Bedeutung des Netzwerkens: „Die Roadshow zeigt eindrucksvoll, wie innovativ und vielfältig die Wasserstofflandschaft in Mittelhessen ist. Besonders wertvoll sind die Kontakte und neuen Kooperationsmöglichkeiten, die sich aus diesem Austausch unter den Teilnehmern ergeben haben.“ Auch Janis Milde, Referent für Innovationstransfer der IHK Hessen Innovativ, sah die Roadshow als großen Mehrwert für die Region: „Die Veranstaltung bot spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen und zeigte, dass Mittelhessen schon heute einen wichtigen Beitrag zur Wasserstofftechnologie leistet.“ Aufgrund des positiven Feedbacks der Teilnehmer wird bereits über eine zweite Auflage im kommenden Jahr nachgedacht, um weiteren Unternehmen und innovativen Start-ups eine Plattform zu bieten.

Über die Veranstalter
Die Roadshow „Wasserstoff in Mittelhessen“ wurde im Rahmen des vom Bund geförderten Projekts TeamMit Transformationsnetzwerk durch das Regionalmanagement Mittelhessen organisiert und von der IHK Gießen-Friedberg unterstützt. Beide Institutionen setzen sich für die Förderung zukunftsweisender Technologien und nachhaltiger Unternehmensinnovationen in der Region ein und bieten mit der Roadshow eine einzigartige Plattform für den Wissensaustausch und die Vernetzung der Wasserstoffbranche in Mittelhessen.

Quelle: Regionalmanagement Mittelhessen


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