10.11.2024
Das Leben der Wildbienen mit Karsten Klenke
NABU Essershausen hatte eingeladen:
Die NABU-Ortsgruppe Essershausen hatte zu einem Bildvortrag über Wildbienen mit Karsten Klenke ins Essershäuser Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Fast die Hälfte aller in der Roten Liste bewerteten Bienenarten sind bestandsgefährdet oder schon ausgestorben, nur etwa 37 Prozent gelten als ungefährdet. Ein Trend, der sich nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt abzeichnet.
Dramatischer Rückgang unserer Wildbienen
Der dramatische Rückgang unserer Wildbienen steht exemplarisch für das voranschreitende Insektensterben in Deutschland und weltweit. Für Mensch und Natur ist die Insektenvielfalt jedoch überlebenswichtig. Sie sind für die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen zuständig, verbessern die Fruchtbarkeit des Bodens, sind wichtige Nützlinge in der Forst- und Landwirtschaft und bilden eine wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl weiterer Tiergruppen wie Vögel, Säugetiere, Amphibien oder Reptilien.
Wichtige Lebens- und Rückzugsräume
Um sie effektiv zu schützen, müssen wir bei den verschiedenen Treibern des Insektensterbens ansetzen. Es ist vor allem die Kombination aus intensiver und strukturarmer Landwirtschaft, Klimawandel, Flächenversiegelung und Lichtverschmutzung, die die Insektenpopulationen so schnell schwinden lassen. Brachen bieten - neben Hecken und anderen Strukturelementen - Wildbienen und Co. einen wichtigen Lebens- und Rückzugsraum und damit die Chance zu überleben.
Landwirtschaftlich intensiv und einseitig genutzte Gebiete sind sehr bienenarm.
In strukturreichen Lebensräumen mit einem vielfältigen Nahrungsangebot von nektar- und pollenspendenden Wildpflanzen sowie ausreichend Nistplätzen findet man hingegen die größte Artenvielfalt an Bienen. Damit es auf unseren Wiesen und Feldern also wieder summt und brummt, braucht es ein Netz von nicht-bewirtschafteten Landschaftselementen wie Hecken und Brachen.
Das Risiko durch Pflanzenschutzmittel reduzieren
Neben einer strukturreicheren Landschaft gilt es auch das Risiko durch Pflanzenschutzmittel zu reduzieren, um die Insektenvielfalt nicht noch weiter zu dezimieren. Außerdem besteht großer Handlungsbedarf, das Risiko für Wildbienen und weitere Insekten endlich ausreichend in der Risikobewertung von Pestiziden abzubilden und bei Zulassungsentscheidungen zu berücksichtigen.
Quelle:
NABU Essershausen