18.10.2024

Mit künstlicher Intelligenz Unterricht individueller, zielgerichteter und effektiver gestalten

Zukunft des Lernens

Foto: Pixabay

Die Einbindung von künstlicher Intelligenz (KI) und der Umgang mit dieser Technologie im Unterricht wird an den Schulen in Hessen weiter gestärkt. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen wie eine Fortbildungsoffensive und mehr Beratung für Lehrkräfte oder auch spezielle Workshops schon für Grundschülerinnen und Grundschüler.

Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität in München
In einer engen Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität in München wird in dem Projekt „KI4S'Cool“, an dem nach und nach 25 Schulen im Land teilnehmen werden, ein KI-gestütztes Lernsystem für Jugendliche getestet. Es passt sich an das Lernverhalten und den Fortschritt individuell an. Am Montag tauschte sich Armin Schwarz, Hessischer Minister für Kultus, Bildung und Chancen, in Schwalbach am Taunus am Albert-Einstein-Gymnasium mit Schülerinnen und Schülern eines Physikkurses einer elften Klasse sowie Lehrkräften aus, die sich am Projekt beteiligen. „Das Projekt ‚KI4S'cool‘ ist ein Meilenstein auf dem Weg, die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz in den Unterricht zu integrieren.

Raum für Fragen, Neugier und gemeinsames Lernen
Wir probieren damit Neues aus und bieten einen Raum für Fragen, Neugier und gemeinsames Lernen. Es ist ein Blick in die Zukunft des Lernens“, sagte Minister Schwarz. Er sei gespannt auf die Erfahrungen und Anregungen, damit weiter verantwortungsvoll an der Einbindung von KI in den Schulen gearbeitet werden könne. Er bezeichnete die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der Einstein-Schule als „Pioniere in diesem wichtigen Bereich“. Das Gymnasium in Schwalbach verfügt über Erfahrungen in weiteren KI-Projekten, gehört zum nationalen Exzellenz-Netzwerk von Schulen mit MINT-Profil und bietet das in Hessen entwickelte Fach Digitale Welt an.
Lernen soll mit „KI4S'cool“ individueller, zielgerichteter und effektiver werden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten maßgeschneiderte Aufgaben und Rückmeldungen zu Stärken und Schwächen, während die Lehrkräfte durch das System gezielt mit Strategien unterstützt werden, um auf die individuellen Lernbedürfnisse der Jugendlichen einzugehen.

Steigende Bedeutung von nutzergenerierten Daten
Das Projekt beschäftigt sich zudem mit der steigenden Bedeutung von nutzergenerierten Daten und deren Verarbeitung durch KI-Algorithmen. Es geht dabei um einen verantwortungsvollen Umgang mit solchen Technologien, der Kenntnis und Reflexion über KI-basierte Datenverarbeitung erfordert. Zielsetzung ist, die KI-Mündigkeit von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften zu fördern, indem sie ein Bewusstsein für die Nutzung und Auswirkungen von KI entwickeln.

Hessen bringt für seine Schulen verschiedene KI-Vorhaben voran
• Mit einer Fortbildungsoffensive wird Expertise für Lehrkräfte gestärkt,
• zum altersgerechten Einsatz der Technologie im Unterricht ist eine umfangreiche Handreichung für Lehrkräfte erstellt worden.
• Schulen können digitale Lehr- und Lernprogramme, einschließlich KI-Programme, anschaffen,
• in einem länderübergreifenden Projekt wird die Bereitstellung einer datenschutzkonformen Chatbot-KI noch in diesem Schuljahr für die Schulen vorbereitet,
• Hessen erprobt das KI-Lernsystem „smartPAPER“, das Schülerinnen und Schülern individualisierte Lernwege ermöglicht,
• der Digitaltruck für Grundschulen mit Anwendungen in Programmieren und Robotik wird als Angebot auf die fünften und sechsten Klassen ausgeweitet und um KI-Workshops ergänzt,
• am erfolgreichen Schulversuch mit dem neuen Fach Digitale Welt nehmen in den fünften und sechsten Klassen weitere Schulen teil, statt 64 jetzt schon 80.

Bisher teilnehmende Schulen am Projekt „KI4S'Cool“:
Schwalmstadt, Schwalmgymnasium; Witzenhausen, Berufliche Schulen; Fulda, Richard-Müller-Schule; Loheland, Rudolf-Steiner-Schule; Gießen, Gesamtschule Gießen Ost; Weilburg, Gymnasium Philippinum; Gelnhausen, Grimmelshausen Gymnasium; Mühlheim am Main, Friedrich-Ebert-Gymnasium; Wiesbaden, Martin-Niemöller-Schule; Schwalbach am Taunus, Albert-Einstein-Schule; Offenbach, August-Bebel-Schule, Albert-Schweitzer-Schule, Leibnizschule; Dreieich, Max-Eyth-Schule; Rödermark, Oswald-von-Nell-Breuning-Schule; Groß-Umstadt, Max-Planck-Gymnasium; Dieburg, Alfred-Delp-Schule.

Quelle: Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

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Veranstaltung

Vortrag "Was uns Korallenriffe, modern und fossil, von Veränderungen in der Umwelt erzählen"
Lahn-Marmor-Museum | So, 27.10.2024 14:00 Uhr

Im Rahmen des einmal jährlich stattfindenden Lahn-Marmor-Tags lädt das Museum zu einem Vortrag "Was uns Korallenriffe, modern und fossil, von Veränderungen in der Umwelt erzählen" ein.

Wann: Sonntag, 27.10.2024 um 14:00 Uhr
Wo: 65606 Villmar, Lahn-Marmor-Museum, Oberau 4
Info: Anlässlich des Lahn-Marmor-Tags 2024 berichtet Professor Dr. Eberhard Gischler,

Leiter der AG Biosedimentologie der Frankfurter Goethe-Universität, über die Umweltveränderungen, die sich in Korallenriffen widerspiegeln. Er geht dabei auf aktuelle und vergangene Veränderungsprozesse ein.

Regenwälder der Meere
Korallenriffe sind als sogenannte "Regenwälder der Meere" Biodiversitäthochgebiete und unter anderem für den Fischfang und den Küstenschutz, insbesondere aber für viele Inselnationen, von außerordentlich großer Bedeutung. Sie greifen über die Kalksteinbildung sogar in den globalen Kohlenstoffkreislauf ein. Korallenriffe sind allerdings durch Klimaerwärmung, Meeresspiegelanstieg, Ozeanversauerung, Umweltverschmutzung und Überfischung stark bedroht. Studien über fossile Korallenriffe helfen, langfristige Änderungen, die über die instrumentellen Klimaaufzeichnungen hinausgehen, besser zu verstehen und können als Referenz für Zukunftsprognosen dienen, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Anstieg der Temperatur und des Meeresspiegels im Zuge des Klimawandels.

Geowissenschaftliche Aspekte moderner und fossiler Korallenriffe
Prof. Eberhard Gischler von der Goethe-Universität Frankfurt arbeitet seit vielen Jahren über geowissenschaftliche Aspekte moderner und fossiler Korallenriffe. Er wird über seine Forschungen berichten, dabei aufzeigen, wie man Korallenriffe als Umwelt- und Klimaarchive nutzen kann, und schließlich die Verbindung zu den Riffen des Devons einschließlich des "Lahnmarmors" herstellen.
Gleichzeitig endet mit diesem Vortrag die diesjährige Sonderausstellung des Museums „Schatzkammern der Erde - Geoparks in Deutschland" mit einer Finissage ab 15:00 Uhr. Auch beschließt das Lahn-Marmor-Museum seine Museumssaison 2024. Die Museumssaison 2025 beginnt im März 2025. Angemeldete Führungen sind in der Winterpause jederzeit möglich.

Anmeldung: nicht erforderlich
Kosten: keine, an diesem Tag entfällt der Eintrittspreis ins Museum
Kontakt: Lahn-Marmor-Museum, Mail: , www.lahn-marmor-museum.de

 

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