Immer schön ruhig bleiben – Bienenschwarm in Brechens Ortskern ruft Imker und Feuerwehr auf den Plan

10.05.2022
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Reporter Peter Ehrlich
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Brechen. Bereits am Vorabend ist am Anfang der Amtmann-Finger-Straße den Bewohnern der erhöhte Flugbetrieb aufgefallen, doch erst am späten Montagnachmittag wurde der Handlungsauftrag klar. Mehrere tausend Apis mellifera carnica konzentrierten sich auf einen der beiden Robinien-Bäume am Eingang der gerade wegen Bauarbeiten durchfahrtseingeschränkten Amtmann-Finger-Straße. Es war ein wundervolles Schauspiel, den Bienen im Gegenlicht der tiefstehenden Abendsonne bei ihrem Treiben so nah zu sein. Denn fürwahr, bereiten Bienen oder auch deren größeren Artgenossen vielen Menschen sorgenvolle Gedanken und natürlich ist – mit Rücksicht auf mögliche allergische Reaktionen – auch Vorsicht, jedoch viel mehr Umsicht, geboten.

Die Carnica-Biene ist auch bei uns die meist verbreitetste Biene. Sie wird als sanftmütig und fleißig beschrieben und sie ist auch unter dem Namen Kärtner-Biene bekannt. Die Bienenvölker haben jetzt ihre aktivste Zeit, beschreibt Imker Johannes Okon aus Selters das beeindruckende Treiben der kleinen gelb-schwarzen Insekten.

Das Schwärmen eines Bienenvolkes findet, je nach Wetterlage, ab Mitte April statt. Im alten Bienenstock schlüpft bald die neue Königin, die dann den Staat fortführt, während die alte Königin ausschwärmt, um eine neue Bleibe für sich und den Schwarm zu finden, so Achim Okon, der seinen Sohn aufmerksam begleitet. Die Begeisterung ist in der Familie schon in der 2. Generation vorhanden und wird liebevoll weitergegeben. Erfreulich ist laut Johannes Okon, dass die Bestände sich seit einigen Jahren wieder erhöhen, was auch an der dem sorgfältigeren Umgang mit der Natur aller Beteiligten liegt.

„Kundschafter-Bienen“ hatten im Fall des aktuellen Schwarms den oberen Ast einer Robinie für geeignet empfunden, sich mit der Bienenkönigin dort niederzulassen, wobei die Duftstoffe der Königin, die sogenannten Pheromone, für das Niederlassen der restlichen Bienen sorgte. Bereits kurz nach Ankunft der Bienen fingen diese mit dem Bauen an, was an vorhandenen Wachsteilchen schon zu erkennen war.

Das rief die Kräfte der Feuerwehr Niederbrechen auf den Plan, da die Bienen aus dem in unmittelbarer Wohnhausnähe befindlichen Ast in einen Ablegerkasten des hinzugerufenen Imkes geleitet werden mussten.
Während Passanten unbehelligt den „Tatort“ passieren konnten, galt es natürlich für die unmittelbar beteiligten Personen, Ruhe zu bewahren. Die Schwarmtendenz wurde durch das Abschütteln eines Teils des Bienenschwarms in einen sogenannten Hobbock-Eimer unterstützt und dadurch konnte eine erste größere Menge von Bienen bereits in den Ablegerkasten abgekehrt werden, denen die restlichen Bienen dann folgten. Hier war Geduld gefordert, da dieser Vorgang schon eine gewisse Zeit erfordert.

Sollte Ihnen in den nächsten Wochen ein Schwarm auffallen, informieren Sie bitte den nächstgelegenen Imker, so Johannes Okon. Damit ist gewährleistet, dass die Bienen eine neue Behausung mit entsprechender Pflege erhalten und auch in der Bestand in der Region gefördert wird.

Die Produktion des süßen Honigs ist, neben der enormen Bestäubungsleistung der kleinen Tierchen, hierbei natürlich ein positiver Nebeneffekt – noch regionaler kann Natur nicht sein.

Gemeindebrandinspektor Michael Gläser, Wehrführer Ralf Stahl und der stellvertretende Wehrführer und Biologe aus Oberbrechen, Dr. Gunther Roth unterstützten daher gerne diesen Einsatz – ganz ruhig, unaufgeregt, aber hochinteressiert – denn es ist nicht oft, dass man dieses Naturschauspiel beobachten darf. © FOTO-EHRLICH.de/Peter Ehrlich

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