Niederselters. Das, was die Feuerwehr seit Jahren anmahnt, wurde am Abend deutlich – die Durchfahrtswege im alten Ortskern Niederselters sind eng, streckenweise sehr eng. Nur dem Geschick der Maschinisten, der Geduld und Ruhe auch in brenzligen Situationen und dem wachsamen Auge der Einweiser gelang es, die großen Feuerwehrfahrzeuge zum Einsatzort zu manövrieren, welches natürlich eine Zeitverzögerung zur Folge hat. Angenommen wurde ein Brandereignis in der Waschküche im Keller des dort ansässigen Pflegedienstes. Hierbei – so das angenommene Szenario – wurde die Person verletzt, als der Wäschetrockner in Flammen aufging und musste gerettet werden. Durch starke Rauchentwicklung war der Bereich des Treppenhauses nicht mehr ohne Atemschutz zu begehen. Brandabschlusstüren verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäudeteile des Komplexes. Dennoch mussten die schlecht gehfähigen Bewohner, Mitarbeiter und eine bettlägerige Person betreut werden. Nach Erkundung der Lage durch den Zugführer ergab sich zudem die Schwierigkeit, dass bei diesem Szenario angenommen wurde, dass das Wassernetz aufgrund Reparaturarbeiten nicht zur Verfügung stand.
Zur Rettung und Zuführung weiterer Kräfte in den oberen Stockwerken wurde die Drehleiter in Stellung gebracht. Hier zeigte sich, dass die lenkbare Hinterachse und der abknickbare vordere Leiterteil absolut richtig investiert waren – denn nur so konnte einerseits auf dem Platz vor dem alten Spritzenhaus die Leiter gedreht als auch im engen Innenhof der Korb der Drehleiter einsatzgerecht zur Verwendung gebracht werden.
Die Wasserversorgung für den Erstangriff wurde durch die wasserführenden Fahrzeuge HLF 20 und LF10-Kats sichergestellt, während parallel hierzu eine Wasserversorgung lange Wegstrecke zum Emsbach eingerichtet wurde. Der dortige Trupp entnahm mittels Saugkorb die benötigten Fördermengen aus dem offenen Fließgewässer – der Wasserstand war zum Glück nach den Trockenperioden im Sommer wieder auf gutem Niveau eingepegelt.
Im Rückwärtigen Bereich des Gebäudes wäre im weiteren Verlauf eines reellen Einsatzes eine Riegelstellung errichtet worden, die dann durch weitere anrückende Kräfte ein Übergreifen der Flammen hätte verhindern können.
Nach Zuführung der Atemschutzträger über den Rettungsweg Drehleiter konnten die Personen im oberen Geschoss betreut und weiter versorgt werden. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr hatten hier entsprechende Aufgaben übernommen und waren die Betroffenen-Darsteller bei dieser Übung.
Nachdem alle Personen ins Freie verbracht und der weiteren Versorgung und Betreuung übergeben werden konnten, galt es, das Übungsszenario rückzubauen und die Einsatzbereitschaft schnellstmöglich wieder herzustellen.
Vor 30 Jahren hatte Heidi Pauli ihr Unternehmen gestartet – als DANKESCHÖN für die Einsatz- und Hilfsbereitschaft der Feuerwehr hat sie anlässlich dieses Jubiläum einen Betrag in Höhe von 3.000 Euro an die Feuerwehr übergeben. Eine große Überraschung für die rund 30 Teilnehmenden Jugendfeuerwehr- und Feuerwehrleute am Ende der Übung, welches spontan mit einem großen Applaus gewürdigt wurde.
Im Nachgang zur Übung freute sich die Leiterhin des Pflegedienstes, Heidi Pauli, einen Scheck in Höhe von 3000 € überreichen zu dürfen. Anlässlich ihres 30jährigen Firmenjubiläums ein Dank an die Feuerwehr für ihren engagierten Einsatz in der Gemeinde – eine Geste, welche mit großer Dankbarkeit, Freude und einem spontanen Applaus entgegengenommen wurde. Ein kleiner Imbiss rundete das Übungsszenario ab und die weihnachtliche Deko ließ schon ein wenig Vorfreude auf Weihnachten aufkommen.
Mehr Informationen zur Arbeit der Wehr unter:www.Feuerwehr-Niederselters.de