Anyinamae (Ghana) / Steeden. Wenn aus einer spontanen Idee etwas so Wundervolles wird – dann haben sich Menschen mit dem Herz am rechten Fleck gefunden. 2016 gründete sich der Förderverein Anyinamae-Ghana e.V. nach einem Pastoraldienst von Pfarrer James Addae Asreabe in Runkel. Es folgte ein Besuch einiger und die Hilfe vieler, denn der Westafrikanische Staat an der Elfenbeinküste und hier die Schule in Anyinamae ist dringend auf Unterstützung angewiesen. André Brandes, der Vorsitzende des Vereins berichtet eindrucksvoll, unter welchen Umständen die 180 Kinder von 4 – 16 Jahren in sechs Klassen derzeit unterrichtet werden. Im Winterhalbjahr leidet der Schulbetrieb durch unglaublich starke Regenfälle, bei denen sogar die Ziegen den Schutz des nur aus Palmen und Pfählen bestehenden Schularrangements suchen. Anyinamae heißt übersetzt „Ort des Donners“, bedingt durch die topographische Lage inmitten von Bergen, fängt sich das Wetter hier. Rund 40.000 € ist der Betrag, den der Förderverein insgesamt veranschlagt hat, um für die Kinder eine Schule zu errichten. Da der Betrag nicht in einer Summe zu erwarten ist, wie Brandes bedauert, wird stückweise gebaut und dann später erweitert. Ein Viertel ist schon erreicht und so konnte das Fundament schon begonnen werden – doch, es ist unglaublich beschwerlicher zu bauen, als man es sich hier vorstellen kann – alles, was zum Bauen benötigt wird, muss über nichtbefestigte schlaglochreiche Straßen in 7-8 stündigen Fahrten beschafft werden. Der 115 Mitglieder starke Verein freut sich sowohl über Spendenzuwendungen, bietet aber neben der Vereinsmitgliedschaft für 1€ im Monat auch die Möglichkeit für persönliche Patenschaften für 10 € im Monat an. André Brandes freut informiert gerne über die verschiedenen Möglichkeiten, denn auch nach dem Benefizkonzert muss die Hilfe weitergehen, da in der Regenzeit selbst nicht gebaut werden kann. Ein Besuch ist in zwei Jahren geplant, um dann vor Ort den Fortgang des Projektes selbst zu sehen. Bis dahin wird intensiver Kontakt über Pfarrer James gehalten, der in Runkel ein sehr gerne gesehener Gast ist. Bobby Bobbsn ist selbst Vater und in Limburg geboren. Seine musikalischen und freundschaftlichen Verbindungen haben das Benefizkonzert ermöglicht: Insert Coin, Michael Jackson-Double, Bobby selbst mit seinen Freunden David Liedtke und Andrei Nistor, Jan Schmitt aus Offenbach, die Tanzgruppe I-Motionz, Flamencotänzerinen Vientos del Sur und der Hauptact Hanne Kah kamen gerne, um für die Schule um Spenden zu bitten. Es war ein musikalisches Feuerwerk mit handgemachter Musik, live gesungen und das mit unglaublich viel Gefühl, Esprit und Herzblut. Sie gaben alles – und als bei Hanne Kah die Technik müde war, wurde kurzerhand ein „Unplugged“-Konzert daraus mit Lagerfeuerfeeling – gefühlvolle Stille lag in der Halle im Bürgerhaus in Steeden als Hanne, Patrick und Niclas in die Saiten griffen und Malte mit raffinierten Einsätzen am Schlagzeug brillierte. Die, die bis zum Schluss geblieben sind, haben sogar ganz neue Stücke von Hanne hören dürfen. Herzliche Hilfe, die die rund 7.000km bis nach Anyinamae in Ghana spielend überwindet – Musik verbindet. Mehr Informationen zum Verein unter. http://www.foerderverein-anyinamae-ghana.de/ (Peter Ehrlich/ FOTO-EHRLICH.de)
Einladung zum Demokratiestammtisch - Gerald Groh spricht über den starken Sozialstaat als die Voraussetzung einer starken Demokratie beim nächsten Demokratiestammtisch am Mittwoch, 27. November, 19 Uhr im Restaurant "Poseidon" am Weilburger Marktplatz.
Referent ist der Betriebswirt und Politologe Gerald Groh
Hierzu lädt das Bündnis für Demokratie, Respekt und Menschenwürde sehr herzlich ein. Referent an diesem Abend ist der Betriebswirt und Politologe Gerald Groh, der Sozialpolitischer Sprecher des Sozialverbandes VdK Kreisverband Oberlahn ist.
Zunehmende Armut
Im Impulsreferat wird er der Frage nachgehen inwiefern die Kürzung der Daseinsvorsorge und zunehmende Armut den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet und welche konkrete Maßnahmen dringend notwendig sind, um einem Auseinanderdriften der Gesellschaft entgegenzuwirken.
Viele Menschen in diesem Land geraten zusehends unter Druck
"Verlustängste, Statusängste aber auch ganz konkrete Verlusterfahrungen. Viele Menschen in diesem Land – Rentnerinnen und Rentner, Erwerbstätige im Niedriglohnsektor, Alleinerziehnde aber auch Mittelschichtsfamilien mit mehreren Kindern – geraten zusehends unter Druck. die neoliberale Wirtschaftspolitik führt zu Bedingungen, die Unsicherheit fördern in vielen Teilen der Gesellschaft. In diese Lücke stossen rechtspopulistische Parteien mit vermeintlich einfachen Lösungen, greifen die Demokratie, den Sozialstaat und die Rechte von Minderheiten an."
Rechtsextremisten den Nährboden entziehen
Der Referent zeigt auf, dass demokratische Politiker versuchen Rechtsextremisten den Nährboden zu entziehen in dem sie selbst rechtspopulistische Positionen übernehmen und dass dies die Rechtsextremisten nicht aufhalten wird: "Nur wenn die demokratische Parteien wieder die Lebensrealität erkennen, einen Politikwechsel vollziehen und bessere Lösungen bieten als Rechtspopulisten gegen zunehmende Ungerechtigkeit und Soziale Spaltung, kann Demokratie gestärkt werden in der Kommune, im Landkreis und im Land."
Das Demokrastiebündnis Oberlahn freut sich über zahlreiche Besucher und den demokratischen Austausch.