01.10.2024

Kreis Limburg-Weilburg soll stärker auf „Eltern-Jobs“ setzen

2.530 Beschäftigte im Kreis Limburg-Weilburg produzieren Nahrungsmittel

2.530 Beschäftigte im Kreis Limburg-Weilburg produzieren Nahrungsmittel Foto: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Mehr „Eltern-Jobs“ im Kreis Limburg-Weilburg: Der Wunsch von Eltern, arbeiten zu gehen, darf nicht an der Kinderbetreuung scheitern. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Es ist für die Betriebe im Kreis Limburg-Weilburg wichtig, dass Kinder und Jobs gut unter einen Hut gebracht werden können“, sagt Hendrik Hallier von der NGG Rhein-Main.

Für Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder gut versorgt sind
Schließlich suchten viele Unternehmen im Kreis Limburg-Weilburg händeringend Arbeitskräfte. „Die Besetzung von Jobs darf also nicht davon abhängen, ob Eltern eine Betreuung für ihre Kinder finden oder nicht. Von der Kita bis zur Grundschule und auch darüber hinaus – für Eltern, die arbeiten wollen, ist es wichtig, dass ihre Kinder gut versorgt sind. Dabei geht es ums Essen genauso wie um die Hausaufgabenbetreuung und um die Freizeit, ums Spielen also“, so Hallier.

Ganztagsbetreuung im Kreis Limburg-Weilburg
Der Geschäftsführer der NGG Rhein-Main spricht sich dafür aus, die Ganztagsbetreuung im Kreis Limburg-Weilburg stärker auf die Bedürfnisse von berufstätigen Eltern und Alleinerziehenden abzustellen: „Wer einen Job annehmen will und das nur machen kann, wenn ihm ein Ganztagsplatz in der Kita oder Schule angeboten wird, der sollte den Betreuungsplatz vorrangig bekommen.“

Grundsätzlich müssten die Interessen Berufstätiger stärker berücksichtigt werden.
Das fange schon bei den Öffnungszeiten von Kitas an. „Hier ist es wichtig, dass Eltern beim Bringen und Holen der Kinder keinen Spagat machen müssen: Ein Abhetzen zwischen Kita und Arbeitsplatz sollte es bei regulären Arbeitszeiten gar nicht erst geben“, so Hendrik Hallier.

Genug Ganztagsplätze in Kitas und Schulen 
Wichtigster Punkt sei natürlich, dass es überhaupt genug Ganztagsplätze in Kitas und Schulen gebe. „Dabei geht es um Personal und um Räume. Der Politik muss klar sein, dass Arbeitsplätze und am Ende auch die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Limburg-Weilburg ein Stück weit an den Ganztagsplätzen in Kitas und Schulen hängen“, so der Gewerkschafter.

Eltern den Schritt ins Arbeitsleben leichter machen
Aber auch die Unternehmen im Kreis Limburg-Weilburg selbst sollten alles daransetzen, Eltern den Schritt ins Arbeitsleben leichter zu machen: „Starre Schichtpläne sind dabei oft Bremsklötze. Es spricht doch nichts dagegen, eine 8-Stunden-Schicht auch zu splitten: also mehr Teilzeit im Schichtbetrieb“, fordert Hendrik Hallier. Mehr Flexibilität bedeute allerdings immer auch mehr Organisation und Planungsaufwand bei der Schichteinteilung.

Interessant sei dies beispielsweise bei der Produktion von Lebensmitteln.
Denn dabei werde oft im Schichtbetrieb gearbeitet. In der Nahrungsmittelherstellung sind nach Angaben der Arbeitsagentur insgesamt aktuell rund 2.530 Menschen im Landkreis Limburg-Weilburg beschäftigt. „Die Betriebe der Lebensmittelherstellung, die eine ‚Familien-Offensive‘ fahren, haben einfach deutlich bessere Chancen, das Potential, das Eltern und Alleinerziehende als Beschäftigte bieten, für sich zu nutzen“, macht Hallier deutlich. Insgesamt arbeiten nach Angaben der NGG in ganz Hessen mehr als 290.000 Beschäftigte Tag für Tag in Wechselschichten. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

Betriebe sollten sich zusammenschließen und eigene Angebote für eine Ganztagsbetreuung organisieren
Außerdem spricht sich die NGG Rhein-Main dafür aus, dass Betriebe sich im Kreis Limburg-Weilburg zusammenschließen und eigene Angebote für eine Ganztagsbetreuung von Kindern organisieren. „Vom Handwerk bis zum mittelständischen Industrieunternehmen: Wenn Betriebe im gleichen Ortsteil oder in einem Gewerbepark eine ‚Job-mit-Kind-Betreuung‘ in der Nähe vom Arbeitsplatz der Eltern machen, kann das für viele Eltern und vor allem auch für Alleinerziehende ein wichtiger Impuls sein, wieder ins Berufsleben einzusteigen“, so Hendrik Hallier.

Quelle: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Rhein-Main

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