Manchmal vergeht ein wenig Zeit, bis etwas umgesetzt wird. Umso schöner ist es dann, wenn ein Projekt zum Abschluss gebracht werden kann. So geschehen letzte Woche Freitag, wo am Naturlehrpfad in Selters ein Schild gesetzt wurde, welches auf die ehrenamtliche Aufforstungsaktion der Selterser im April 20203 aufmerksam macht.

Explosionsartige Vermehrung
Frank Zabel vom Forstservice Taunus zeigte auf, was der Aufforstung vorausging. 2018 wurde der Wald geschädigt. Erst gab es viel Windwurf durch Sturm Frederike und anschließend setzte die Dürre den Bäumen zu. Der Borkenkäfer hatte viele geschwächte Bäume vorgefunden und konnte sich explosionsartig vermehren.

Vier Generationen Borkenkäfer
Es habe vier Generationen Borkenkäfer in einem Jahr gegeben, was Zabel so noch nie erlebt habe. Auch die nächsten zwei Jahre waren sehr trocken und es war trotz hohem maschinellen Einsatz nicht möglich, diese negative Entwicklung im Wald aufzuhalten. Er hoffe, dass in den nächsten Wochen die letzten trockenen Fichten im Löhnberger Wald entnommen werden können.

Die Aktion ist zu 80 Prozent gefördert worden
In Selters entstand eine Brachfläche und es kam die Idee, zusammen mit den Bürgern neue Bäume zu pflanzen. Die ersten Gespräche dazu fanden im Frühjahr 2022 statt. Mit der Vorbereitung der Fläche, der richtigen Pflanzzeit, der Beschaffung der Setzlinge sowie dem Beantragen der Fördermittel wurde es April 2023, als die Pflanzaktion dann stattfand. Die Aktion ist zu 80 Prozent gefördert worden. Die Selterser haben 250 Esskastanien gepflanzt. Insgesamt wurden auf der Fläche 2.100 Bäume gepflanzt, es kamen noch Traubeneiche und Hainbuche hinzu. Die Fläche wird die nächsten fünf Jahre gepflegt z.B. durch regelmäßiges Mähen, damit die Setzlinge nicht überwuchert werden.

Kaum Ausfälle
Zabel zeigt sich sehr zufrieden, denn die Bäume sind gut angegangen, es gebe kaum Ausfälle und auch die Naturverjüngung laufe sehr gut. Im Bestand zeigt er auf Bergahorn, welcher dort von alleine gewachsen ist. „Es gibt hier am Ende einen schönen Mischwald“, so Zabel.

Ein Dank für das Engagement
Der Beigeordnete Thorsten Heß bedankte sich für die Gemeinde bei den Selterser und bei Frank Zabel für das Engagement. Er bedankte sich nicht nur für die Aktion, sondern insgesamt für das Engagement der Selterser, die in vielen Dingen immer sehr aktiv sind. „Sie haben nicht nur etwas für den Ortsteil Selters gemacht, sondern auch für das Klima und die Gemeinde Löhnberg“, so Heß.

Direkt am Lehrpfad
Reiner Achtner und Burkhard Gath befestigten das Schild direkt am Lehrpfad vor der Fläche. Joachim Paul hat den Rahmen aus Eiche gestaltet. Finanziert wurde es über die Jagdgenossenschaft. Im Selterser Wald gebe es noch zwei weitere kleine Flächen, die demnächst ebenfalls aufgeforstet werden sollen.