23.10.2024

Expedition Depression

Selbsthilfekontaktstelle in Limburg

Die Teilnehmer des Filgesprächs: (hinten, v.l.) Elena Schmied (Psychosozialer Dienst Limburg-Weilburg), Michaela Kirst (Sagamedia), Jürgen Merz (AOK Hessen), Dr. Winfried Kösters (Moderator), Denise Herold (Vitos Weil-Lahn) sowie (vorne, v.l.) Tanja Gruschke (Selbsthilfegruppe Kraft durch Austausch) und Michelle Bautz (Selbsthilfekontaktstelle Limburg-Weilburg). Foto: Landkreis Limburg-Weilburg

Die Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Limburg-Weilburg hatte in das Limburger Cineplex-Kino eingeladen, um auf das Thema Depression aufmerksam zu machen. Der Kinosaal dort war vollbesetzt, als nach der Begrüßung durch den Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer das Roadmovie „Expedition Depression“ der Deutschen Depressionsliga gezeigt wurde. In diesem reisen fünf Betroffene gemeinsam quer durch Deutschland und tauschen sich über ihre Erfahrungen mit Depressionen aus, die sie teilweise schon seit dem Kinderalter haben.

Depression ist eine ernste Erkrankung
Aus medizinischer Sicht ist die Depression eine ernste Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen tiefgehend beeinflusst, mit Störungen von Hirn- und anderen Körperfunktionen einhergeht und erhebliches Leiden verursacht. Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, können sich selten allein von ihrer gedrückten Stimmung, Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien. Aber es gibt gute und effektive Möglichkeiten der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung sowie auch mehrere Selbsthilfegruppen im Landkreis, in denen sich Betroffene austauschen können. Auf die Krankheit, ihre Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten machte die Veranstaltung der Selbsthilfekontaktstelle aufmerksam, bei der es nach der Filmvorführung noch eine Diskussionsrunde unter anderem mit der Regisseurin des Films, Michaela Krist von „Sagamedia“ gab. Moderiert von Dr. Winfried Kösters.

Der Film zeigt, wie früh psychische Erkrankungen beginnen
Denise Herold, Psychologin von Vitos Weil-Lahn sagte: „Der Film zeigt, wie früh psychische Erkrankungen beginnen“. Es sei wichtig, früh etwas dagegen zu unternehmen. Ihr fehle immer noch die Offenheit der Gesellschaft für das Thema, sagte Herold. Betroffene sollten in unserer Gesellschaft nicht länger stigmatisiert werden. „Es ist auch wichtig, dass Betroffene sich untereinander helfen“, erklärte Herold. Elena Schmied, Psychiaterin vom Psychosozialen Dienst der Kreisverwaltung findet den Film „sehr warmherzig“ gemacht und findet es gut, dass die Zuschauer durch ihn mal miterleben, was in einer Gruppentherapie gemacht wird. Michaela Kirst sagte, dass die sich vorher gegenseitig unbekannten Hauptdarsteller des Films alle Psychiatrie-Erfahrungen hätten. Die Stationen der Reise seien dann zusammen festgelegt worden. Tanja Gruschke von der Selbsthilfegruppe Kraft durch Austausch meinte, jeder solle in seinem Umfeld aufmerksam sein, wenn sich andere Personen plötzlich veränderten. „Sprecht sie an“, riet Gruschke. Herold meinte, wer psychische Probleme habe, könne auch seinen Hausarzt ansprechen, um dann über ihn Stunden bei Fachleuten vermittelt zu bekommen.

In den letzten 25 Jahren hat sich bereits einiges zum Positiven hin verändert
Elena Schmied findet, dass sich in den letzten 25 Jahren bereits einiges zum Positiven hin verändert hat und die Menschen offener und sensibler mit dem Thema Depression umgehen würden. Es gebe mittlerweile auch einige Ansprechpartner für Betroffene wie eben den sozialpsychiatrischen Dienst sowie Selbsthilfegruppen. „Wichtig ist, dass sich an Depression erkrankte Menschen nicht alleine fühlen“, betonte Schmied. Das meiste bringe ein Austausch Betroffener untereinander. Jürgen Merz, Abteilungsleiter Unternehmenskommunikation von der AOK Hessen, die die Veranstaltung sowie die Filmproduktion finanziell unterstützen, stimmte zu, dass Selbsthilfe für Betroffene oft wichtiger sei als ein Arzt. „Wir haben als Krankenkasse den gesetzlichen Auftrag, Selbsthilfe zu fördern“, sagte Merz. Tanja Gruschke würde sich aber deutlich kürzere Wartezeiten für Facharzttermine wünschen. Merz erklärte, dass es schwer sei, von der Kassenärztlichen Vereinigung zusätzliche Praxissitze genehmigt zu bekommen. Elena Schmied wies aber darauf hin, dass es für dringende Fälle Notfallsprechstunden gebe. Nach dem ausgebuchten Kinosaal und der positiven Resonanz auf die Kinovorstellung ist eine Fortsetzung des Veranstaltungsformats im nächsten Jahr geplant.

Teilnahme an der heimischen Selbsthilfegruppe
Wer sich für die Teilnahme an der heimischen Selbsthilfegruppe interessiert, kann sich jederzeit an Michelle Bautz in der Selbsthilfekontakstelle des Landkreises unter Tel. 06431 296-635 bzw. E-Mail wenden.

Weitere Informationen zum Film:
Expedition: Depression - Deutsche Depressionsliga e. V.

 

Quelle: Landkreis Limburg-Weilburg (rk)

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