05.11.2024
Niedrigschwellige Hilfsangebote:
Anlaufstellen für Wohnungslose
Mit rund 13,57 Millionen Euro finanziert der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen in diesem Jahr Fachberatungsstellen und Tagesaufenthaltsstätten für alleinstehende Wohnungslose in Hessen. Das hat der LWV-Verwaltungsausschuss heute beschlossen.
Persönliche und familiäre Schicksalsschläge Auslöser
„Hinter jedem Menschen, der obdachlos ist, steht eine individuelle Notlage. Oft sind Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes, aber auch persönliche und familiäre Schicksalsschläge Auslöser für Miet- oder Energieschulden, die dazu führen, dass jemand seine Wohnung verliert. Und der angespannte Wohnungsmarkt macht es den Betroffenen umso schwerer, ihre prekäre Situation zu beenden“, sagt LWV-Landesdirektorin Susanne Simmler. „Deshalb sind die von uns geförderten Hilfeeinrichtungen so wichtig und unverzichtbar. Tagesaufenthaltsstätten bieten Menschen, die auf der Straße leben, einen sicheren Aufenthaltsort und ein Stück normalen Alltag. Die Fachberatungsstellen helfen als niedrigschwellige Anlaufstelle Menschen, ob bereits wohnungslos oder davon bedroht, ihre Probleme anzugehen und ein Zuhause zu sichern.“
LWV als überörtlicher Träger der Sozialhilfe
Für diese Aufgaben stellt der LWV als überörtlicher Träger der Sozialhilfe rund 761.500 Euro mehr zur Verfügung als in 2023. Dies entspricht im Wesentlichen der üblichen tariflichen Steigerung. Die Förderung in Höhe von 13,57 Millionen Euro deckt zu 95 Prozent die Personal- und Sachkosten der Hilfeeinrichtungen. In ganz Hessen gibt es derzeit 40 Fachberatungsstellen und Tagesaufenthaltsstätten für alleinstehende Wohnungslose. In Limburg unterhält der Caritasverband eine Tagesaufenthaltsstätte und eine Fachberatungsberatungsstelle in der Eisenbahnstraße 4. Sie erhalten in diesem Jahr 429.808 Euro. Die finanzielle Unterstützung richtet sich vor allem nach dem Umfang des Leistungsangebots und der Personal- und Sachausstattung.
In Tagesaufenthaltsstätten bekommen wohnungslose Männer und Frauen kalte und warme Mahlzeiten und Getränke. Sie haben außerdem die Gelegenheit, hier zu duschen, ihre Wäsche zu waschen, Gepäck aufzubewahren oder einfach auszuruhen. Oft können sie auch in Kleiderkammern dem Wetter angepasste Kleidung erhalten. Wenn es nötig ist, wird den Wohnungslosen auch ärztliche oder psychosoziale Hilfe vermittelt.
Neben dieser Unterstützung im Alltag steht die Beratung, um Menschen zu helfen, ihre Existenz zu sichern:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen informieren und unterstützen, wenn die Klienten Leistungen beantragen, begleiten sie bei Behördengängen, bei der Wohnungs-
und Arbeitssuche oder bei der Suche nach einem Therapieplatz. Dabei kooperieren die Beratungsstellen mit anderen Angeboten wie der Sucht- oder Schuldnerberatung.
Informationen zum Landeswohlfahrtsverband Hessen:
Der Landeswohlfahrtsverband Hessen wird getragen von allen hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten und ermöglicht die gesellschaftliche Teilhabe. Die LWV-Verbandsversammlung wird auch Hessisches Sozialparlament genannt, da sie die soziale Infrastruktur in Hessen seit mehr als 70 Jahren maßgeblich mitgestaltet.
Landesweit arbeiten rund 1.850 Beschäftigte dafür, dass mehr als 65.000 Menschen mit Behinderung so selbstständig und selbstbestimmt wie möglich am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Das LWV Hessen Integrationsamt ist Partner von 100.000 berufstätigen schwerbehinderten Menschen und deren Arbeitgebern.
Zudem unterstützt der Verband mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche in seinen 15 Förderschulen und sieben interdisziplinären Frühberatungsstellen.
Im Rahmen des sozialen Entschädigungsrechts kümmert sich der LWV um Kriegs- und Gewaltopfer.
Der LWV ist Alleingesellschafter der Vitos gGmbH, zu der über 18 Gesellschaften mit Kliniken und Einrichtungen für Jugend- und Behindertenhilfe gehören. Vitos ist der größte Anbieter für die ambulante, teil- und vollstationäre Behandlung psychisch kranker Menschen in Hessen und beschäftigt 11.500 Menschen.
Der LWV erfüllt Aufgaben im sozialen Bereich, die sinnvollerweise hessenweit gebündelt werden, um Synergien und Expertise optimal nutzen zu können. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen.
Quelle:
Landeswohlfahrtsverband Hessen