19.11.2024
Ehrungen und Auszeichnungen
DRK Kreisverband Limburg zieht positive Jahresbilanz
Trotz zahlreicher Herausforderungen und immer schwierigeren Rahmenbedingungen steht der DRK Kreisverband Limburg auf einem soliden Fundament. Die Kreisversammlung am vergangenen Freitag, den 15. November 2024 im Bürgerhaus Frickhofen zeigte, wie vielfältig der Einsatz der Haupt- und Ehrenamtlichen in den verschiedenen Bereichen ist.
Gasunfall in Niederzeuzheim
Geprägt durch den Gasunfall in Niederzeuzheim leisteten die Ehrenamtlichen in der Bereitschaft 29.338 Stunden im letzten Jahr und das, obwohl die Zahl der ehrenamtlich Aktiven zum Vorjahr abgenommen hat. „Es wird schwierig, dieses Niveau beizubehalten beim aktuellen Stand der Ehrenamtler“, so Kai Brunner beim Bericht der Kreisbereitschaftsleitung. Dieses Thema zog sich durch die Versammlung, denn Michaela Brockmann, Vorsitzende vom DRK OV Frickhofen äußerte ebenfalls den Wunsch, dass sich wieder mehr Menschen finden, die „ihr Herzblut in das DRK stecken“. Und Geschäftsführerin Petra Kaiser-Schenk sprach dies in ihrem Bericht an. „Wie alle Vereine und Verbände haben auch wir Probleme, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die bereit sind trotz oft knapper Freizeit, zeitlichen Ressourcen für die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.“ Jeder hoffe in der Notsituation auf schnelle und unkomplizierte Hilfe, die häufig durchs Ehrenamt erst möglich ist. Für ein mögliches eigenes Engagement werden dann zahlreiche Ausreden bemüht.
Sechs Ortsvereine Elz, Limburg, Frickhofen, Hünfelden, Brechen und Bad Camberg
Beim Rückblick von Kai Brunner zeigte sich die Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements, welches in den sechs Ortsvereinen Elz, Limburg, Frickhofen, Hünfelden, Brechen und Bad Camberg, in der Drohnenstaffel, der Rettungshundestaffel, dem Technikbereich, im Sanitäts- und Betreuungszug geleistet werden. Dies beginnt bei Sanitätsdiensten bei großen Veranstaltungen, geht über Einsätze als Helfer vor Ort, die oftmals in lebensbedrohlichen Situationen die Zeit überbrücken, bis der Rettungsdienst kommt und geht bis hin zur Versorgung der Menschen wie beim Gasunfall in Niederzeuzheim. Neben den Einsätzen kommen Aus- und Weiterbildung hinzu, gemeinsame Übungen mit anderen Rettungsorganisationen wie der DLRG, der Feuerwehren und dem THW. Und dies alles ehrenamtlich zum Wohle der Allgemeinheit. Das Projekt „Wünsche werden wahr“ durfte im vergangenen Jahr 20 Wünsche erfüllen, bei denen insgesamt 5.528 Kilometer gefahren wurden. Hier gilt der Dank dem Lions Club Domstadt Limburg für die gute Zusammenarbeit.
Kurs im Bereich der Breitenausbildung
Die Angebote des DRK Kreisverband Limburg erfreuen sich großer Beliebtheit und die einzelnen Bereiche weisen eine große Nachfrage auf. Fast 4.500 Personen absolvierten einen Kurs im Bereich der Breitenausbildung, was eine Steigerung zum Vorjahr von 8,1 Prozent bedeutet. Der Hausnotruf wird von 899 Menschen genutzt, eine Steigerung von 2,9 Prozent. Ein weiterer Ausbau ist hier möglich. Einen Anstieg von 5,13 Prozent und insgesamt 26.415 Essen verzeichnet der Bereich Essen auf Rädern. Eine große Nachfrage gibt es nach den betreuten Reisen für Senioren sowie der Seniorengymnastik. Im Bereich Inklusion, also der Betreuung von gehandicapten Kindern und Jugendlichen in der Schule gab es einen Anstieg um rund 13,9 Prozent auf 18.100 Betreuungsstunden. Auch die Einsatzdichte des Rettungsdienstes steigt seit Jahren. Besorgniserregend ist dabei die Zahl von rund 3.750 Fehleinsätzen, in denen die Patienten ambulant versorgt, aber nicht transportiert werden. Eine mangelnde Ärzte-Präsenz und die „Voll-Kasko-Mentalität“ der Bevölkerung bringen den Rettungsdienst an seine Grenzen und manchmal darüber hinaus.
Nachdem die Rettungswache in Niederhadamar fast ein Jahr im Einsatz ist, ist für das nächste Jahr der Spatenstich für eine neue Rettungswache in Hangenmeilingen geplant. Der Neubau der Wache Limburg-Süd zieht sich wohl noch ein wenig hin, da laut Stadt Limburg der Aufbau der Infrastruktur wie Strom, Gas und Wasser bis zu vier Jahre beanspruchen wird.
Leistungen des DRK werden nicht mehr kostendeckend von den Kostenträgern finanziert
Eine große Herausforderung stellen nach wie vor die Verhandlungen mit den Kostenträgern da, welche laut Kaiser-Schenk mehr und mehr auf die Wirtschaftlichkeit schauen, statt den Auftrag, den Menschen zu helfen, im Blick zu haben. Die Leistungen des DRK werden nicht mehr kostendeckend von den Kostenträgern finanziert. Hier gilt es, die Rahmenbedingungen in Einklang mit den vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Landkreis, den Bürgern und der Finanzierungsbereitschaft der Kostenträger zu bringen.
Hohes Engagement und die gute Zusammenarbeit
Neben den Delegierten der Ortsvereine folgten auch Bürgermeister Andreas Höfner aus Dornburg, Bürgermeister Thomas Fröhlich aus Elbtal, die beiden Landtagsabgeordneten Tobias Eckert (SPD) und Andreas Hofmeister (CDU), der Kreisbrandinspektor Frederik Stahl, Vertreter des St. Vincenz Krankenhaus und der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg sowie Vertreter vom DRK KV Oberlahn der Einladung des Kreisverbandes. Andreas Höfner als Hausherr bedankte sich im Namen der Allgemeinheit, die die Dienste des DRKs in Anspruch nehmen dürfen. Kreisbrandinspektor Frederik Stahl bedankte sich für das hohe Engagement und die gute Zusammenarbeit. Gerade Niederzeuzheim habe gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert.
Im Rahmen der Kreisversammlung wurden langjährig Aktive geehrt.
Für 10 Jahre wurden geehrt: Dagmar Kremer, Natalie Barwig, Jeanette Cologna, Monika Herrmann, Romy Knapp, Jürgen Schulze, Kristina Smolinski, Andrea Stern, Johannes Tiefenbach, David Schneider, Boris Schmidt und Jutta Grande. Sie erhielten eine Anerkennungsprämie und die KatS-Medaille in Bronze. Ebenfalls eine KatS-Medaille in Bronze erhielten Guiseppe Cosica und Til Wenzhöfer sowie posthum Christel Königstein, ihre Tochter nahm die Medaille entgegen. Andreas Kopp und Sebastian Stötzer erhielten eine Anerkennungsprämie für 20 Jahre, Volker Mors für 30 Jahre und Hans Saufaus sogar für 50 Jahre aktive Dienst. Benedikt Schmidt erhielt die KatS-Medaille in Silber und Dietmar Kissel erhielt in Gold.
Quelle:
Text : Heike Lachnit Fotos: Peter Ehrlich / DRK-Kreisverband Limburg