01.11.2024
Das alte Fachwerkhaus in der Limburger Brückengasse 15
Ein auffällig schmaler, aber hoher Fachwerkbau
Für die Renovierung der Fassaden eines Fachwerkhauses in der Brückengasse 15 in Limburg stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank ihrer treuhänderischen Stiftung Schloss Limburg im vergangenen Jahr 5.000 Euro bereit.
Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die treuhänderische Stiftung Schloss Limburg“
Nun soll eine Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die treuhänderische Stiftung Schloss Limburg“ an das Engagement der privaten Förderung erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Tafel überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 30. Oktober 2024 um 10.00 Uhr Sophia Michnia, Referentin im Stifter-Service der DSD, im Beisein von Mathias Schirmacher vom Förderverein Limburger Schloss e.V. an die Denkmaleigentümer Bianca und Guido Petri. Das Denkmal, eines der ältesten Gebäude in der Limburger Altstadt mit aufwändiger Schaufassade mit geschnitztem Zierfachwerk der Renaissance, ist eines der über 280 Objekte, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.
Ältestes noch erhaltenes Gebäude der Altstadt Limburg
Die Brückengasse 15 ist ein auffällig schmaler, aber hoher Fachwerkbau mit typischer Erdgeschosshalle, die später geteilt wurde, und zwei vorkragenden Obergeschossen. Ein kleiner verschieferter Schweifgiebel wurde mit einem auffälligen Medaillon bekrönt. Das Haus wurde kurz nach dem großen Stadtbrand 1296 errichtet und zählt heute zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden der Altstadt Limburg. Die aufwendige Bauzier des Fachwerks mit zum Teil noch erbauungszeitlichem Rähm und Ständerwänden im Erdgeschoss aus dem Jahr 1309 konnte trotz schwerwiegender Schäden an der Holzkonstruktion mit hohem Aufwand erhalten werden. Die beiden wiederhergestellten Obergeschosse und die Giebelspitze entstanden 1621.
Zum Objekt:
Das etwa um 1309 errichtete Gebäude dominiert trotz seiner geringen Größe an städtebaulich prominenter Stelle den Abschluss der stadteinwärts führenden Brückengasse. Der Straßengiebel weist nur noch im Erdgeschoss Reste des bauzeitlichen Fachwerks auf. Hervorzuheben ist hier vor allem der noch originale Rähm, anhand dessen Zapfenlöcher eine Wiederherstellung des mittelalterlichen Baubestandes möglich war. Die beiden Ständerwände entlang der Traufen mit ihren durchlaufenden Ständern und ihrer hinterblatteten, ebenfalls durchlaufenden Verriegelung sind jedoch noch weitgehend dem mittelalterlichen Baubestand zuzuordnen. Diese wurden in aufwendiger Zimmererarbeit unter größtmöglicher Substanzwahrung in den Jahren 2016/2017 restauriert, daher war zuletzt nurmehr die Fertigstellung der straßenseitigen Schaufassade mit Putz und Anstrich Vertragsgegenstand.
Quelle:
Deutsche Stiftung Denkmalschutz