31.10.2024

Arbeitsagentur bilanziert Ausbildungsmarkt 2023/2024 in Limburg-Weilburg

Mehr Bewerber – weniger Ausbildungsstellen

Auch 2024 standen Büroberufe bei den Jugendlichen hoch im Kurs

Die Agentur für Arbeit hat jetzt für den Landkreis Limburg-Weilburg eine Bilanz für das Ausbildungsjahr 2023/2024 gezogen. „Anders als in vielen anderen Regionen haben sich im Landkreis Limburg-Weilburg wieder etwas mehr junge Leute ausbildungssuchend gemeldet, als im Jahr zuvor“, skizzierte die stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung, Jessica Crone, die Entwicklung des Ausbildungsmarktes vom 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024. Für Unternehmen bleibe es dennoch nach wie vor schwierig, ihre Wunschbewerber zu finden.

58 Prozent der gemeldeten Lehrstellen besetzt
Zahl der gemeldeten Bewerber in zehn Jahren um ein Drittel zurückgegangen
Bei den Ausbildungsplatzbewerbern habe ein erneuter Rückgang in diesem Jahr verhindert werden können. 1.360 Jugendliche suchten im genannten Zeitraum mit Hilfe der Limburger Arbeitsagentur einen Ausbildungsplatz. Das waren 21 Jugendliche oder 1,6 Prozent mehr, als ein Jahr zuvor. Betrachte man allerdings die Entwicklung der letzten elf Jahre, stünden den Betrieben im aktuellen Berichtsjahr 648 Ausbildungsplatzbewerber weniger zur Verfügung, als noch im Jahr 2013. Der Bewerberrückgang betrage somit 32,3 Prozent – und dies bei sehr hohem Fachkräftebedarf. Erfreulich sei hingegen, dass sich der Bewerberanstieg in diesem Jahr vor allem bei den (Fach)abiturienten abbilde. Hier habe man 25 Ausbildungsbewerber mehr verzeichnen können, als im Vorjahr (+10,5 Prozent). Auf Platz eins der Wunschberufe der Jugendlichen aus dem Kreisgebiet standen in diesem, wie im Vorjahr, die Kaufleute - Büromanagement, gefolgt von Verkäufern, Kfz.-Mechatronikern und medizinischen Fachangestellten.

Rückgang gemeldeter Lehrstellen
Trotz des enormen Fachkräftebedarfs sei die Zahl der gemeldeten Lehrstellen im Berichtsjahr im Vergleich zu 2022/2023 um 25 auf 1.210 zurückgegangen (-2,0 Prozent). Hessenweit liege der Rückgang gemeldeter Ausbildungsstellen bei -1,6 Prozent. Was angesichts des erheblichen Bedarfs an Fachkräften zunächst grotesk erscheine, begründet Crone so: „In diesem Jahr konnten wir 699 der gemeldeten Stellen besetzten. Dies waren 58,3 Prozent aller uns zur Vermittlung übertragenen Ausbildungskapazitäten. 351 Stellen haben die Betriebe -meist aus Gründen mangelnder Nachfrage auf Bewerberseite- wieder storniert. Wer als Personalverantwortlicher in Folge solche Erfahrungen macht, zieht sich erfahrungsgemäß irgendwann aus dem Rennen um junge Nachwuchskräfte zurück“. Hieraus resultiert dann letztendlich ein Nachlassen der Stellenmeldung.“ 105 der gemeldeten Stellen wurden im Laufe des Berichtsjahres aus anderen Gründen abgemeldet, 43 blieben am Ende unbesetzt und stehen über den 30. September weiter zur Besetzung an. Die meisten unbesetzten Ausbildungsstellen gibt es noch für Kaufleute im Einzelhandel (7). Unbesetzte Ausbildungsplätze in nennenswertem Umfang stehen auch noch für die Berufe Handelsfachwirt und Verkäufer offen.

545 Jugendliche schließen einen Ausbildungsvertrag
Im aktuellen Berichtsjahr sind mit Hilfe der Arbeitsagentur 545 Bewerber aus Limburg-Weilburg in Ausbildungsverhältnisse eingemündet, sagte Crone. Das waren 47 weniger als im letzten Ausbildungsjahr (-7,9 Prozent). Die Divergenz zwischen 545 einmündenden Jugendlichen und 669 besetzen Ausbildungsstellen ergibt sich nach Angaben der Arbeitsagentur unter anderem aus der Tatsache, dass auch Jugendliche, die nicht oder nicht mehr bei der Berufsberatung gemeldet waren oder aus benachbarten Agenturbezirken kommen, über andere Kanäle (Jobbörse der Arbeitsagentur) auf die freien Ausbildungsstellen aufmerksam wurden.

Wie es weitergeht
149 Ausbildungsplatzsuchende entschieden sich in diesem Jahr mangels Ausbildungsvertrages für eine Alternative, wie beispielsweise eine weiterführende Schule, ein Studium, einen sozialen Dienst, eine Erwerbstätigkeit oder eine Fördermaßnahme. 613 Bewerber meldeten sich im laufenden Jahr bei der Berufsberatung ab, ohne Gründe dafür mitzuteilen. 53 Ausbildungssuchende blieben zum Stichtag Ende September unversorgt. Die stellvertretende Agenturchefin ist zuversichtlich, dass ein Großteil der offenen Stellen und unversorgten Bewerber noch zusammengeführt werden können. Die Berater und Vermittler hätten noch gute Argumente und wirksame Förderinstrumente, um für einen weiteren Ausgleich zu sorgen. Insbesondere mit der Assistierten Ausbildung (AsAflex) könne die Berufsberatung junge Menschen in jeder Phase der Ausbildung durch die Förderung fachtheoretischen Unterrichts oder sozialpädagogischer Begleitung unterstützen.

Quelle: Arbeitsagentur

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